U28
Startstation: Mikulášovice dolní
Der Eisenbahnviadukt in Vilémov (Wölmsdorf) oder: Auf den Spuren der Böhmischen Nordbahn
Länge: 5 km
Dauer: 2 Stunden
Schwierigkeitsgrad: leicht
Zielbahnhof: Horní Poustevna (Obereinsiedel)
Sehenswertes:
Historische Informationen:
Die Böhmische Nordbahn (BNB)
Den Bau einer Bahnverbindung zwischen Rumburk (Rumburg), Sebnitz und Bad Schandau hatte man bereits 1856 beschlossen, dreizehn Jahre, bevor der erste Zug in den Schluckenauer Zipfel fuhr.
Die Strecke Mikulášovice (Nixdorf) – Dolní Poustevna (Niedereinsiedel)
Der Bau der Strecke begann 1903. Der schwierigste Streckenabschnitt war das Tal „Vilémovské údolí“ (Wölmsdorfer Tal), das mit einem 190 m langen und 34 m hohen Viadukt überbrückt wurde. Die 5,2 km lange Strecke wurde von der Gesellschaft Böhmische Nordbahn gebaut. Am 15.11.1904 wurde sie in Betrieb genommen. Im Bahnhofsgebäude in Dolní Poustevna (Niedereinsiedel) befanden sich das Zollamt, ein Lagerraum für beide Staaten, ein Telegrafenamt, Warteräume der 1., 2. und 3. Klasse, Wohnungen für die böhmischen und sächsischen Zollbeamten sowie eine Bahnhofsgaststätte. Es gab drei Gleise, ein Heizhaus und eine Wasserpumpe.
Die Strecke Dolní Poustevna (Niedereinsiedel) – Sebnitz
Die circa 600 m lange Verbindungsstrecke wurde vom 7.11.1904 bis zum 24.5.1905 von der Prager Baufirma Franz Schön & Söhne unter Leitung von Ladislav Myslík gebaut. Bei den aufwändigen Bauarbeiten wurden 20 000 m³ Felsen und Erdreich abgetragen. Im Juni 1905 eröffnete man den regelmäßigen Zugverkehr. Betrieben wurde die Strecke von der Böhmischen Nordbahn. Von Dolní Poustevna (Niedereinsiedel) konnte man mit dem Schnellzug nach Prag oder Dresden fahren.
Unterbrechung des Zugverkehrs
In den Nachmittagsstunden des 8.5.1945 wurde der regelmäßige Zugverkehr auf der Strecke zwischen Dolní Poustevna (Niedereinsiedel) und Sebnitz unterbrochen. Die letzten Passagiere waren wahrscheinlich aus dem Gebiet ausgesiedelte Deutsche. Der bewaldete Teil der Strecke wurde für illegale Grenzübertritte genutzt.
Ein Kilometer Bahnstrecke
Schon in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts zog man die Wiederaufnahme des Zugverkehrs auf dieser Strecke in Erwägung. Die Pläne wurden nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts (1968) auf Eis gelegt. Ab 1989 gab es Verhandlungen über die Instandsetzung der Strecke. Im Jahr 2009 begannen auf tschechischer Seite die vorbereitenden Bauarbeiten und am 4.7.2014 wurde die Strecke Dolní Postevna (Nieder-Einsiedel) – Sebnitz feierlich in Betrieb genommen.